Seite wählen

Immer wieder liest man in Tauchforen die Frage, ob es denn nötig ist einen Rotfilter zu verwenden.

Ich möchte hier meine persönlichen Erfahrungen mit den Thema schildern, da ich mit einem Rotfilter einen großen Sprung machen konnte, die der „Unterwassermodus“ der Kamera nicht annähernd erreichen konnte. Es begann auf einer Safari im Roten Meer, bei der ich unterwasser von einem Buddy den Rotfilter zum Ausprobieren vor meine Linse gehalten habe. Mit erstaunlichen Ergebnissen…

Kamera war eine Canon Powershot G10, im P-Modus ohne Unterwassermodus und automatischem Weißabgleich. Tiefe etwa 5 Meter. Wetter schön und sonnig. Aufnahme ohne Blitz. Bilder sind nicht bearbeitet.

ohne Rotfilter

mit Rotfilter

ohne Rotfilter

mit Rotfilter

Nach diesen Ergebnissen habe ich mir schnell selbst einen Rotfilter besorgt und zunächst nur die Fotos ohne Blitz damit gemacht.

Echte Makrofotografie mit Blitz und Rotfilter gehen nicht. Wer nah am Objekt ist und Blitz und Rotfilter kombiniert bekommt extrem rotstichige Bilder wie im folgenden Bild zu sehen, bei dem der Rotfilter aus Versehen vor das Objektiv schwebte, als ich auslöste. Dazu ein Makro mit und ohne Rotfilter:

Blitz plus Rotfilter, geringe Distanz

Makro mit Blitz und Rotfilter

Makro mit Blitz, ohne Rotfilter

Ist man allerdings etwas weiter vom Objekt entfernt, kann die Kombination aus Rotfilter und Blitz bei größeren Tiefen wiederum funktionieren. Zuerst ein Beispiel, das noch zu viel Rotanteil aufweist, in der Nachbearbeitung aber sehr gute Ergebnisse bringt, wenn das Rot etwas reduziert wird. Schön, das satte Blau, das durch den Rotfilter entsteht:

ohne Rotfilter, mit Blitz, mittlere Distanz

mit Rotfilter, mit Blitz, mittlere Distanz

Zuletzt ein Beispiel wo der Einsatz des Rotfilters mit Blitz definitiv einen positiven Unterschied gemacht hat, hier ist das Objekt weiter entfernt als im obigen Beispiel. Da das Licht einen größeren Weg zwischen Blitz zum Objekt und wieder zum Objektiv zurücklegt, geht wieder so viel Rotanteil verloren, daß die Farben sehr gut und ausgewogen aussehen.

ohne Rotfilter, mit Blitz, größere Distanz

mit Rotfilter, mit Blitz, größere Distanz

Blitz war jeweils ein externer Inon S2000, per STTL von der Canon Powershot S95 angesteuert.

Es braucht etwas Übung und Ausprobieren, bis man merkt, welche Kombination die Beste ist. Faustregeln, die bei mir funktionieren:

Ungeblitze Fotos:

  • Bis etwa 15 Meter Tiefe: Nur mit Rotfilter
  • Tiefer als 15 Meter: Rotfilter hilft auch nicht mehr

Geblitze Fotos:

  • Makro: Kein Rotfilter
  • Mittlere Entfernung, über 10 Meter Tiefe: Geschmackssache, Nachbearbeitung nötig
  • Größere Distanz, über 10 Meter Tiefe: Mit Rotfilter gute Ergebnisse, eventuell noch Nachbearbeitung nötig

Mein persönliches Fazit: Rotfilter dabeihaben lohnt sich auf alle Fälle. Ob er zum Einsatz kommen soll, ist Übungs- und Erfahrungssache.